Donnerstag, 3. Juli 2008

Große Momente

























Auch wenn das Sommerloch als offizell verkündet gilt, bleibt man selbst in diesem nicht von großen Momenten des Glücksgefühls verschont.
Vor kurzem durfte ich in Obhut einer großen amerikanische Fluglinie in das Land der unbegrenzten Möglichkeiten reisen und im hauseignen, dem Ottokatalog an Umfang nicht unterlegenen, Shoppingangebot(mit weltweiter Lieferung!) stöbern.

Nach allerlei Lebensnotwendigem Irgendwas, schlug mein Herz beim Anblick eines elektrisch betriebenen Martinicocktailshakers höher, kein mühevolles Rühren, immer in steter Angst den perfekten Zeitpunkt der optimalen Dilution zu verpassen garantiert dieses kleine Wunderwerk auf Knopfdruck den perfekten Martinigenuss. Das ein Martini geschüttelt gehört, wissen wir spätestens seit der 1. Folge der Abenteuer Ihrer Majestät und nur Klugscheißer behaupten immer wieder im Rühren liegt der wahre Schlüssel zum Genuss.

Herr Adam organisiert gerade eine Podiumsdiskussion zur Zukunft des Berufsstandes des Bartenders im Rahmen des Barconvents in Berlin (29./30.9.) mit man höre und staune Vertretern der großen Vereinigungen von DBU, SBU und ÖBU.

Die Zukunft des Berufsstandes ist allerdings schon im Vorfeld dieses Happenings geklärt, er wird schlicht und einfach aussterben. Nicht gleich, nicht mittelfristig, aber langfristig wohl auf dem absteigenden Ast. Die Preise explodieren, die Industrie liefert immer mehr readymade Produkte, die mehr und mehr auch in den Discountern zu finden sind und die "breite Masse" anspricht. Die "breite Masse" in der Gesellschaft ist schlicht und einfach die Hauptkundschaft, nicht die elitären Besserverdienenden Schichten. Irgendwann wird der Punkt in der technischen Entwicklung erreicht sein, an dem diese Fertigdrinks richtig gut schmecken werden. Und dann stellt sich die Frage, warum soll ein Normalbürger, abgesehen vom Wunsch nach Geselligkeit und Bekanntschaften des anderen(gern auch des selben) Geschlechts eine Bar betreten und sich den Künsten eines "Bartenders", eines studierenden Jünglings in Aushilfsstellung oder jenes auf die richtige Rolle wartenden Schauspielers hingeben?

Ich habe zumindest neben meinem neuen perfect Martini Shaker gleich noch den grandiosen Shotspender bestellt, Eiskalte Drinks auf Knopfdruck-was will man mehr. Wollen wir nur hoffen das die Energiepreise nicht zu weit ansteigen, dies könnte die Rechnung kippen.

3 Kommentare:

Marco hat gesagt…

sollte das ding einem auch noch ein sandwich toasten und einen gut unterhalten können, dann nehm ich auch so einen schüttelkönig.
den shotspender find ich übertrieben. hörnerwhiskey entfaltet seine wirkung einfach am besten bei zimmertemperatur.
es grüßt ganz herzlich, ein wächter des sommerlochs!

Christian hat gesagt…

So ein Teil gibt es beim örtlichen Baumarkt auch aber die MIschen ihre Farben damit...



ZItat: ...die "breite Masse" anspricht...

schön das man nicht immer zur Masse gehört. (Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom... ;-)

renotti hat gesagt…

Viel schlimmer, lieber Stephan, unsere selbstverliebte Spezies ist bereits so gut wie ausgestorben! Seitdem es Cocktail Plant gibt, suchen sich unsere BWL-Studenten scharenweise neue Jobs. Der kann im Gegensatz zu deinem Martini-Rüttler ganze 3 Drinks. Mehr hat so ein Schauspieler hinterm Tresen auch nicht im Kopf, geschweige denn der Gast davor. Der ernährt seine Leber doch ausschließlich von Piña und SotB. Würd mich schon interessieren, ob in dem Mai Tai-Beutelchen auch feiner 18jähriger Jamaica-Rum enthalten ist, wovon ich ausgehe...
Gut, und so ein Kistchen ist natürlich auch bedeutend schöner als alle Bartender zusammen (sorry an die Herren Schumann und Hauck).
Bleiben nur 2 Fragen offen:
Wie kommt die Deko auf/in den Drink (bekanntlich essenziell)?
Wie kassiert der Mixomat? (bei dem Ergebnis vielleicht auch gar nicht nötig)